Als Location diente wieder das Riff, eine Disco – allerdings diesmal ergänzt um die „Rotunde“ gleich nebenan. Es gab es diesmal 2 parallele Tracks – und die folgenden Zusammenfassungen decken somit knapp die Hälfte des Programms ab …
Digitaler Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte / Marcel Schöne von uppr
Schön am Beispiel Heizungskauf erläuterte Marcel, dass es nicht generell sinnvoll ist, Zielgruppen wie „35 – 45 Jahre“ und „gutbürgerlich“ anzuvisieren, sondern ein motivations-/problembezogenes Marketing oft mehr Sinn ergibt. Sprich als Beispiel: Wenn die Heizung kaputt ist, dann braucht jeder eine neue. Daher ist auch eine motivationsbezogene Ansprache sinnvoll – wer auf Rabatte reagiert, bekommt eine Marktschreier-Ansprache. Wer Wert auf eine ausführliche Beratung legt, wird dezenter angesprochen. Was mehr initialer Aufwand ist – aber diese Kunden lohnen sich dann später, über einen höheren Customer Lifecycle Value …
Auch ein schöner Ansatz: Um Strom-Verträge zu vermarkten, schenkt Uppr Leuten, die gerade online einen teuren Grill kaufen wollen, einfach diesen – wenn sie einen Stromvertrag abschließen.
Content, Conversion & Growth / David Odenthal von overheat
Irgendwie performt die Website nicht. Also: Ein Relaunch muss her! Falsch, sagt David Odenthal. Manchmal liegt es nämlich nur an Kleinigkeiten, dass Käufe abgebrochen werden. Und bei einem Website-Relaunch werden meist so viele Dinge verändert, dass anschließend unklar ist, warum jetzt mehr oder weniger Umsatz gemacht wird. Daher: Erstmal mit A/B-Tests zu jeweils einem Merkmal starten. Auf Kleinigkeiten achten – einen Absprung vom Tutorial-Video zum passenden Produkt im Shop, aktuelle positive Bewertungen per Sterne oder eKomi auf der Landingpage oder der Hinweis, dass die Kommunikation mit dem Kontaktformular SSL-verschlüsselt ist. (Lesetipp von ihm: „Lean Analytics“ Use Data to Build a Better Startup Faster)
Ein schöner Vortrag, der allerdings auch zeigte, dass der Grat zwischen „Conversions optimieren“ und „eine Wohlfühl-Usability bieten“ schmal ist: Wenn David empfahl, mitten im Tutorial-Video Absprünge einzublenden, sollte man sich das zweimal überlegen.
Website-Relaunch – eine unendliche Geschichte / Rene Dhemant
Früher bei Sistrix unterwegs, heute als selbstständiger Berater, hat Rene doch sein Vortrags-Steckenpferd beibehalten: Website-Relaunches. Besucher des SEOdays Köln mögen daher ein leichtes Déjà-vu erlebt haben. Aber gut und auch notwendig war der Vortrag trotzdem: Wenn HRS 90% an Google-Sichtbarkeit verliert oder sich die Stadt Offenbach kurzfristig komplett aus dem Suchindex relauncht, dann wird viel Geld verbrannt. Oft scheitert es an den fehlenden 301-Weiterleitungen, die schlicht vergessen werden und Besucher auf nichtexistente URLs leiten.
Noch immer werden SEOs aber häufig erst am Ende eine Website-Relaunches beratend hinzugezogen, auch wenn sie besser direkt beim Projektstart dabei sein sollten. Um schon bei der Erarbeitung einer Website-Struktur mitzuarbeiten, die nicht auf Bauchgefühl, sondern Daten basiert.
Präsentation: http://www.rene.fyi/koksdigital17
(Nicht wundern, Rene greift sich per Messenger gleich einen Lead per Social Bot ab …)
Nach so viel Input gab es erst mal eine laaaaaaaaange Schlange an der kulinarischen Versorgung. Geboten wurde Ruhrgebiets-Konsens: Currywurst-Pommes mit Majo. („Eima CPM, bitte!“)
Content Marketing / Nadine Krawenka + Charlotte Stolp von diva-e Textprovider
Los ging es mit typischen Kundenstatements wie „Ich möchte die Website clean halten – so viel Text brauchen wir gar nicht.“ Alles klar, hier ist ein dickes Brett zu bohren. Um das Content-Marketing professionell aufzustellen, stellten die beiden optimale Prozesse vor, Anleitungen zur Überarbeitungs-Priorisierung, Anforderungen an Texter-Briefings und Aufwandsschätzungen für Content-Audits. Spätestens danach sollte jedem im Raum klar gewesen sein, dass Text nicht „mal eben, bitte billig“ geht. Sehr schönes Speaker-Debüt der beiden!
SEO, Datenanalyse und Paid Advertising / Axel Gönnemann von AGOM
Am Anfang stand die Frage: Welche Grundlagen sollte ich mir im Online-Marketing ansehen, um halbwegs gut aufgestellt zu sein? Axel hatte in einem Rundumschlag eine ausführliche Antwort parat. Mit sehr vielen Links zu umfangreichen Dokumenten. Während für mich das Meiste nichts Neues war, dürfte für Einsteiger die Folie mit einem großen „UFF!“ es schon sehr gut auf den Punkt gebracht haben. Aber egal, man muss ja nicht alles auf einmal lesen. Empfehlenswert sind die Quellen auf alle Fälle!
Präsentation: www.agom.de/koks.pdf
Facebook Marketing für Pottsalat / Ben Küstner von den Social Marketing Nerds
Ben Küstner ist schon eine Weile bekannt, z. B. seitdem er erfolgreich per Facebook Ads einen Burger-Laden in Gelsenkirchen promoted hat – und anhand dieses Beispiels sehr praxisorientiert die Kundensegmentierung erklärte. (Immer noch toll: 3000 Burger mit Facebook verkaufen) Aber das war hier keine Wiederholung. Jetzt verkauft Ben online Salate. Wie er das gewohnt erfolgreich tut, erklärte er haarklein – und stellt seine Präesentation wieder ins Netz. Vielen Dank dafür!
Präsentation (bald?): www.smnerds.de/slides
Fazit zur Konferenz
Die Konferenz war in diesem Jahr größer und deutlich besser organisiert als 2016. Wo die Vorträge 2016 noch ohne Pause ineinander übergingen und man befürchten musste viel zu verpassen, wenn man selbst eine Pause einlegt, gab es das Problem diesmal nicht. Mehr Programm, Pausen zum Netzwerken, mit slido.com ein gut genutztes Tool für Diskussionen, eine flotte Social-Media-Betreuung und hinterher Freibier auf dem Hopfenfest nebenan – das war eine runde Sache, die sehr viel Spaß gemacht hat.
Vielen Dank auch an die Sponsoren von der Stadt Bochum über RankSider, AGOM, MetaPeople und diva-e bis zu GData (die garantiert virenfreie Getränke gestellt haben)!
Wenn 2018 dann auch noch das WLAN funktioniert, weiß ich gar nicht mehr, worüber ich meckern könnte …